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Creditor Relations

Finanzierungsgrundsätze

Konservative Finanzierungsstrukturen sind die grundsätzliche Leitidee der Finanzierungsstrategie von Vossloh. Bei der Steuerung der Kapitalstruktur orientiert sich Vossloh an den Kennzahlen für Unternehmen mit Investment-Grade-Rating. Die Finanzierung und Liquiditätsbereitstellung der Unternehmensgruppe erfolgt in der Regel zentral über die Vossloh AG als Konzernholding. Hohe Bonität der Vertragspartner spielt dabei eine ebenso große Rolle wie unser Bestreben, langfristige Verbindungen zu unseren kreditgebenden Partnern aufzubauen und zu halten. Derivative Finanzinstrumente setzt Vossloh ausschließlich zur Absicherung von konkreten Risiken aus bestehenden oder absehbaren Grundgeschäften ein.

Finanzlage

Die Nettofinanzschuld des Vossloh Konzerns (berechnet als Finanzverbindlichkeiten abzüglich Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten abzüglich kurzfristiger Wertpapiere) ohne Leasingverbindlichkeiten reduzierte sich vom Jahresende 2023 mit 182,9 Mio.€ auf 88,7 Mio.€ zum Ende des Geschäftsjahres 2024. Der Rückgang resultierte im Wesentlichen aus einem deutlich verbesserten Free Cashflow sowie aus dem Emissionserlös einer im November 2024 durchgeführten Kapitalerhöhung. Zum Jahresende 2024 belief sich die Nettofinanzschuld inklusive der Leasingverbindlichkeiten in Höhe von 48,9 Mio.€ (Vorjahr: 36,6 Mio.€) auf 137,6 Mio.€ (Vorjahr: 219,5 Mio.€).

Die Finanzverbindlichkeiten betrugen zum Ende des Berichtsjahres 232,7 Mio.€ und lagen damit deutlich unter dem Vorjahreswert von 320,0 Mio.€. 60 Mio.€ der Finanzverbindlichkeiten entfielen auf zwei im Geschäftsjahr 2023 platzierte Schuldscheindarlehen mit Laufzeiten von fünf und sieben Jahren (bis Juli 2028 und 2030). Die ursprünglich variable Verzinsung der beiden Schuldscheindarlehen wurde Ende November 2023 mit zwei Payer-Zinsswaps in feste Zinssätze umgewandelt. Bereits zum Jahresende 2021 war ein Schuldscheindarlehen in Höhe von 25 Mio.€ mit einer Laufzeit von sieben Jahren (bis Dezember 2028) und einer festen Verzinsung platziert worden. Weitere rund 22 Mio.€ der Finanzverbindlichkeiten zum Jahresende 2024 entfielen auf Inanspruchnahmen des im Februar 2024 vorzeitig neu abgeschlossenen Konsortialkredits mit einem Volumen von 240 Mio.€ und einer Laufzeit bis Februar 2029. Die Verzinsung ergibt sich aus dem jeweiligen Referenzzinssatz (Euribor beziehungsweise €STR) sowie einer im Kredit-vertrag vereinbarten Marge, die sich an der Kennzahl Nettofinanzschuld zu EBITDA orientiert. Für diese Kennzahl (Covenant) ist eine Maximalhöhe festgelegt, deren Überschreitung den kreditgebenden Banken die Möglichkeit einer vorzeitigen Kündigung einräumt. Die Einhaltung des Covenants ist halbjährlich nachzuweisen; sie war zum Halbjahr und Ende 2024 gegeben. Zum Jahresende 2024 – unverändert gegenüber dem Vorjahr – war ein Mitte Juli erneuertes Darlehen über 20 Mio.€ bei der DZ-Bank mit einer Laufzeit bis Juli 2027 und einem variablen Zinssatz ausstehend. Knapp 19 Mio.€ waren auch noch unter einer Brückenfazilität mit variabler Verzinsung ausstehend, die im Juli für die Akquisitionsfinanzierung der Sateba Gruppe abgeschlossen worden war. Insgesamt beliefen sich diese Kreditlinien zum Jahresende 2024 noch auf knapp 504 Mio.€. Aufgrund der im Berichtsjahr erfolgten Rückzahlungen und erneuerten Kreditverträge sank der Anteil der kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten gegenüber dem Vorjahreswert von 198,4 Mio.€ auf 62,2 Mio.€. Die Summe aus Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten sowie kurzfristigen Wertpapieren betrug zum Ende des Berichtsjahres 95,0 Mio.€ (Vorjahr: 100,5 Mio.€).

Die Haftungsverhältnisse haben sich gegenüber dem Jahresende 2023 von 29,0 Mio.€ auf 26,8 Mio.€ reduziert. Der Großteil davon entfiel mit 21,1 Mio.€ auf das ehemalige Geschäftsfeld Locomotives. Für diese noch bestehenden Haftungsverhältnisse hat die Vossloh AG eine unwiderrufliche und bedingungslose Bürgschaft auf erste Anforderung einer erstklassigen Bank erhalten.

Zum Jahresende standen dem Konzern neben den Zahlungsmitteln zugesagte, aber nicht genutzte Kredit-linien in Höhe von insgesamt 757,6 Mio.€ (Vorjahr: 244,4 Mio.€) zur Verfügung.

Die im Februar 2021 begebene Hybridanleihe über 150 Mio.€ mit unendlicher Laufzeit kann erstmals nach fünf Jahren durch die Gesellschaft gekündigt und zurückgezahlt werden. Die Verzinsung beläuft sich in den ersten fünf Jahren auf 4,0 %. Darüber hinaus kann sich in Abhängigkeit von der Nachhaltigkeits-Performance, die anhand der Ratings von ISS ESG und MSCI ESG Research gemessen wird, der Rückzahlungsbetrag erhöhen. Die Ausgestaltung der Anleihe bewirkt eine Behandlung im Konzernabschluss als Eigenkapital. Die daraus resultierende Erhöhung der Eigenkapitalquote und die damit einhergehende Stärkung der Bilanzstruktur führen zu einer deutlich größeren finanziellen Flexibilität, die die Umsetzung der Unternehmensstrategie positiv flankiert.

Zusammensetzung der Finanzverbindlichkeiten

Mio.€20242023
Bankverbindlichkeiten109,695,1
Leasingverbindlichkeiten37,226,5
Kontokorrentverbindlichkeiten23,70,0
Langfristige Finanzverbindlichkeiten170,5121,6
Kontokorrentverbindlichkeiten6,537,1
Bankverbindlichkeiten35,7143,6
Leasingverbindlichkeiten11,710,1
Zinsverbindlichkeiten gegenüber Hybridkapitalgebern5,15,1
Verbindlichkeiten für ausstehende Dividendenzahlungen1,10,0
Übrige Zinsverbindlichkeiten2,12,5
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten62,2198,4
Finanzverbindlichkeiten232,7320,0

Die Finanzverbindlichkeiten werden grundsätzlich zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Kurzund langfristige Leasingverbindlichkeiten resultieren aus der bilanziellen Abbildung von Leasingverträgen gemäß IFRS 16. Zur Bewertung dieser Posten vgl. die Erläuterungen zu Textziffer 11 im Konzernanhang auf Seite 174.

Aufgrund der Zuordnung der Kontokorrentverbindlichkeiten zum Finanzmittelfonds der Kapitalflussrechnung werden sie in der Tabelle gesondert von den kurz- und langfristigen Bankverbindlichkeiten ausgewiesen.

Eine Überleitung auf die Bewertungskategorien des IFRS 9 findet sich im Abschnitt „Zusätzliche Angaben zu Finanzinstrumenten“ auf den Seiten 192 ff. im Geschäftsbericht 2024.