Arbeitssicherheit
Seit 2012 gibt es bei Vossloh mit dem Work Safety Committee (WSC) ein ständiges konzernweites Arbeitsschutzgremium. Gemeinsam mit dem WSC, das vom Head of Corporate Sustainability geleitet wird, wurden in den vergangenen Jahren wichtige Schritte zur Verbesserung und Harmonisierung der Arbeitsschutzbedingungen in den verschiedenen Geschäftsbereichen eingeleitet. So wurde beispielsweise eine einheitliche Arbeitsschutzpolitik entwickelt, die für alle Gesellschaften weltweit verbindlich ist. In dieser Politik ist die Vision der Null-Unfall-Strategie definiert. Auch die Entwicklung der konzerneigenen Unfallverhütungs-App SAFE+ gestaltete das Work Safety Committee maßgeblich mit.
Die aktuelle konzernweite Nachhaltigkeitsinitiative verfolgt das Ziel, die Häufigkeit von Arbeitsunfällen jährlich um
20 % zu reduzieren. Relevante Kennzahlen für die Zielerreichung sind die international gebräuchlichen Kennzahlen Lost Time Accidents (LTA, Unfälle mit verletzungsbedingtem Arbeitsausfall), Lost Time Accidents Frequency Rate (LTAFR, Häufigkeit der Unfälle mit verletzungsbedingtem Arbeitsausfall) und Lost Time Accidents Severity Rate (LTASR, Schwere der Unfälle mit verletzungsbedingtem Arbeitsausfall) sowie die Zahl der über die SAFE+-App gemeldeten und minimierten potenziellen Unfallrisiken.
Eine zentrale Rolle bei der Umsetzung der Initiative spielt das WSC, das in enger Abstimmung mit dem Konzernbetriebsrat arbeitet. Neben diversen Maßnahmen und Programmen zur Verbesserung der Arbeitssicherheit bei Vossloh konzentrierte sich das WSC im Geschäftsjahr 2023 auf die weitere Sensibilisierung der Mitarbeitenden sowie auf Prävention und Kommunikation. Hierfür wurde die Kampagne „See something. Say something.“ entwickelt, ein 45-minütiges interaktives Training, das aus zehn Aktivitäten besteht, um das Risikobewusstsein der Mitarbeitenden zu schärfen, den Zusammenhang zwischen Risiken und Unfällen zu verdeutlichen und zu erklären, warum es umso weniger Unfälle gibt, je mehr Sicherheitsrisiken gemeldet und gemildert werden. Durch Live-Übungen werden die Schulungsteilnehmenden auch in die Lage versetzt, konstruktive Sicherheitsinteraktionen durchzuführen und zu lernen, Feedback zu akzeptieren. Der Einsatz wird 2024 konzernweit in allen in der Gruppe gesprochenen Sprachen erfolgen.
Arbeitsunfälle werden bei Vossloh konzernweit über die gesetzlichen Pflichten hinaus nach einheitlichen Kriterien dokumentiert. Unfälle, die aufgrund der gesundheitlichen Beeinträchtigung eines Mitarbeitenden zu Ausfallzeiten führen, werden direkt an den Vorstand gemeldet. Der Gesamtvorstand bespricht aktuelle Entwicklungen im Bereich Arbeitssicherheit, Häufigkeit, Schwere und Ursachen für Arbeitsunfälle sowie eingeleitete Präventions- und Korrekturmaßnahmen vierteljährlich mit den Leitern der Geschäftsfelder.
Abeitsunfälle (Vossloh Konzern) | 2023 | 2022 |
---|---|---|
Lost Time Accidents (LTA)1 | 129 | 107 |
Lost Time Accident Frequency Rate (LTAFR)2 | 14,9 | 13,6 |
Lost Time Accident Severity Rate (LTASR)3 | 2,4 | 1,6 |
1 Unfälle mit verletzungsbedingtem Ausfall eines Mitarbeitenden oder Leiharbeitnehmenden von mindestens 1 Stunde.
2 Häufigkeit der Unfälle mit verletzungsbedingtem Arbeitsausfall eines Mitarbeitenden oder Leiharbeitnehmenden von mindestens
1 Stunde, gemessen in Zahl der Arbeitsunfälle im Verhältnis zur kumulierten Ist-Arbeitszeit, bezogen auf 1 Million Arbeitsstunden.
3 Schwere der Unfälle mit verletzungsbedingtem Arbeitsausfall eines Mitarbeitenden oder Leiharbeitnehmenden von mindestens 1 Stunde, gemessen in Dauer des Arbeitsausfalls im Verhältnis zur kumulierten Ist-Arbeitszeit, bezogen auf 1.000 Arbeitsstunden.
Nach einer signifikanten Verbesserung der Arbeitssicherheitskennzahlen im Vorjahr blieb die Entwicklung im Jahr 2023 hinter den Erwartungen zurück. Infolgedessen wurde auch das Ziel einer jährlichen Reduktion der rbeitsunfallhäufigkeit um 20 % nicht erreicht. Sowohl die Häufigkeit als auch die Schwere von Unfällen stieg im Vergleich zum Vorjahr an. Dennoch stellen sie den zweitbesten Stand der letzten fünf Jahre dar. Alle Unternehmensbereiche haben Maßnahmen ergriffen, um im Jahr 2024 wieder eine Verbesserung zu erzielen.
Wie in den Vorjahren ereignete sich auch 2023 im Vossloh Konzern kein Arbeitsunfall mit Todesfolge.
Generell werden bei Vossloh sowohl Unfälle mit und ohne Arbeitsausfall als auch Beinahe-Unfälle analysiert, um daraus standortübergreifend für die Zukunft zu lernen und die Unfallzahlen zu senken. Damit es erst gar nicht zu Unfällen am Arbeitsplatz kommt, ist Prävention dem Unternehmen ein wichtiges Anliegen. Dazu gehören unter anderem regelmäßige verhaltensorientierte Sicherheitsbegehungen zur Schärfung des Sicherheitsbewusstseins der Mitarbeitenden, regelmäßige Sicherheitsunterweisungen und -trainings für alle Mitarbeitenden, Online-Schulungen zu sicherheitsrelevanten Themen, die Bereitstellung umfassender Schutzausrüstung, Sicherheitskennzeichnungen an den Arbeitsplätzen sowie Sensibilisierungskampagnen. Dabei kommen häufig auch eindrückliche Videos oder Safety-Flashs (anonymisierte Zusammenfassungen) von Unfällen zum Einsatz. Den Welttag für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz begingen viele Vossloh Standorte mit spezifischen Aktionen.
Eine wichtige Rolle bei der Minimierung möglicher Risiken – und damit bei der Erreichung des Ziels, die Häufigkeit der Arbeitsunfälle konzernweit jährlich um 20 % zu senken – spielt die SAFE+-App. Sie wurde 2023 weiter verbessert; die neue Version stand zum Jahresende auf Englisch, Französisch, Deutsch, Niederländisch, Schwedisch, Serbisch und Polnisch zur Verfügung. Über die App können und sollen die Vossloh Beschäftigten in ihrem Arbeitsalltag erkannte Sicherheitsrisiken melden, um an allen Standorten und in allen Bereichen die Gefahrenmomente systematisch zu reduzieren. Im Verlauf des Jahres 2023 meldeten Mitarbeitende insgesamt 2.184 potenzielle Unfallrisiken, 1.433 davon wurden umgehend beseitigt oder minimiert.
Müssen Mitarbeitende im Rahmen ihrer Tätigkeit für Vossloh international auf Reisen, steht ihnen das Reisesicherheitsmanagement des Konzerns zur Verfügung. Sie erhalten dann umfassende Unterstützung im Hinblick auf medizinische und sicherheitstechnische Aspekte ihrer Reise wie auch bei der Vorsorge für eventuelle Notfälle. Dafür stehen Travel Security Manager im Unternehmen sowie die weltweiten Assistance-Center und die Assistance-App eines Dienstleisters bereit.