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05.10.2020

Neuschienenbearbeitung mit 60 km/h auf Sofias neuer Metrostrecke

Für eine lange Schienenlebensdauer erfolgte kurz vor Eröffnung des ersten Teilabschnitts der Metrolinie 3 die wichtige Neuschienenbearbeitung.

Vor der Inbetriebnahme der neuen U-Bahnstrecke 3 in Sofia Ende August 2020 übernahm Vossloh mit seinem HSG-city den Erstlagenschliff der neuverlegten Schienen. Durch das Entfernen der herstellungsbedingten Walzhaut verlängert sich nicht nur die Schienenlebensdauer erheblich; zugleich wird die Grundlage für eine präventive Schieneninstandhaltung geschaffen.

Im August 2020 setzte Vossloh in acht Nachtschichten die Neulagenbearbeitung sämtlicher Neuschienen des ersten, fast acht Kilometer langen Teilabschnitts der neuen Metrolinie 3 erfolgreich um. Die aktuelle „Grüne Linie“ verläuft über acht Stationen von Krasno Selo im Südwesten der bulgarischen Hauptstadt bis Hadzhi Dimitar im Nordosten und bietet im Stadtzentrum zwei Umsteigestationen zu den bereits betriebenen Linien. Zusätzlich wurde die 3,8 km lange Erweiterung westlich von Krasno Selo nach Gorna Banya schleiftechnisch final bearbeitet, auch wenn der zweite Teilabschnitt erst Anfang 2021 in Betrieb gehen wird.

Für eine lange Schienenlebensdauer
Mit dem Entfernen der herstellungsbedingten, verhältnismäßig weichen Außenschicht aus entkohltem Werkstoff wird die Basis für eine lange Lebensdauer der Schiene gelegt. Studien und Forschungsprogramme zu Walzhaut- und Entkohlungseinflüssen beweisen das reduzierte Verschleißverhalten bzw. das verringerte Entstehen und Ausbreiten von Ermüdungsschäden durch den Rad/Schiene-Kontakt, wie z.B. Head Checks. Somit ergeben sich für den Betreiber langfristig betrachtet enorme Zeit- und Kostenersparnisse.

Auftragsgemäß wurden 0,2 mm abgetragen. Für den Neulagenschliff wurden Schleifsteine mit zwei verschiedenen Körnungen eingesetzt: Zuerst grobe Schleifkörper für den Materialabtrag und feine zum Abschluss, um eine glatte Oberfläche mit akustisch niedriger Schienenrauheit zu erzielen. Bedingt durch den hohen Vorschub gewährleisten die passiv angetriebenen Schleifsteine im Ergebnis eine Schienenoberfläche, die technologiebedingt immer frei von Facetten, Riffeln, periodischen Schleifmustern oder „Blauschliff“ ist.

Dank verschwenkbarer Schleifaggregate wurde der Schienenkopf bis z-12 exakt reprofiliert. Diese sind zugleich konform mit Gleiseinbauten, wie Bahnübergängen oder elektronischen Gleisschaltmitteln, die deshalb für die Bearbeitung nicht ausgebaut werden müssen. Ebenso konnte auf eine nachträgliche Gleisreinigung zum Einsammeln von Schleifrückständen („Schlacke“) verzichtet werden.

Rückblickend erwies sich der Einsatz des HSG-city in Sofia als echter Gewinn, denn die Neulagenbearbeitung fand parallel zum Probebetrieb der neuen Metro-Fahrzeuge statt. Aufgrund der hohen Arbeitsgeschwindigkeit bis 60 km/h und der damit verbundenen Flexibilität des Vossloh-Teams konnte sich der HSG-city reibungslos in den „laufenden Betrieb“ einfügen und problemlos zwischen verschiedenen Streckenabschnitten im acht bzw. vier Kilometer langen Tunnelabschnitt pendeln.

Hamburg, 5. Oktober 2020

Kontaktdaten:
Vossloh Rail Services GmbH
Anika Oda Amort
Manager Marketing und Kommunikation
Hannoversche Straße 10
21079 Hamburg
Telefon: +49 (0)40 430 93 13 90
E-Mail: anika.amort@vossloh.com

Vossloh Rail Services
Vossloh Rail Services erbringt als Geschäftsfeld des Vossloh-Konzerns Dienstleistungen rund um das Produkt Schiene. Das Leistungsspektrum deckt den gesamten Lebenszyklus der Schiene ab – von der Herstellung und dem Transport der Langschienen über die Instandhaltung und präventive Pflege bis zur Aufarbeitung und Rückführung von Altschienen. Aus der Kombination von eigenen Technologien, effizienten Verfahren und erfahrenen Mitarbeitern sorgt das Unternehmen für eine sichere und nachhaltige Betriebsbereitschaft moderner Schienenwege.